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EUTURKHABER/FRANKFURT-Hessen Eyalet Meclisi Kültür Politikaları Komisyonunda kabul edilen, Hessen Eyaleti Hükümetini olusturan CDU ve Yeşiller partisinin okullarda okutulacak yabancı diller listesini genisletme önergesinde Türkçenin alınmamasına Hessen Türk Dernekleri Inisiyatifi Platformu olarak Türk STK’ların tepkisini dile getiren açık mektubu.
Hessischer Landtag, vertreten durch
Herrn Boris Rhein, Präsident des Hessischen Landtages
Hessische Landesregierung, vertreten durch
Herrn Volker Bouffier, Ministerpräsident des Landes Hessen
Herrn Tarek Mohamed Al-Wazir, stellvertretender Ministerpräsident des Landes Hessen
Herrn Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz, Kultusminister des Landes Hessen
Herrn Kai Klose, Hessischer Staatsminister für Soziales und Integration
Hessische Parteifraktionen im Landesparlament;
Frau Ines Claus, Fraktionsvorsitzende der CDU
Frau Nancy Faeser, Fraktionsvorsitzende der SPD
Herr Mathias Wagner, Fraktionsvorsitzender BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Herrn René Rock, Fraktionsvorsitzender der FDP
Frau Janine Wissler, Fraktionsvorsitzende DIE LINKE
Alle demokratischen Landtagsabgeordneten im hessischen Landesparlament,
„Entschließungsantrag
Fraktion der CDU,
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Mehrsprachigkeit als Gewinn – Hessen baut Angebot der 2. und 3. Fremdsprachen
an Schulen aus“.
Sehr geehrter Herr Landtagspräsident des Landes Hessen,
sehr geehrter Herr Ministerpräsident des Landes Hessen,
sehr geehrter Herr stellvertretender Ministerpräsident des Landes Hessen,
sehr geehrter Kultusminister des Landes Hessen,
sehr geehrter Herr Sozial- und Integrationsminister des Landes Hessen,
sehr geehrte Fraktionsvorsitzende der Parteien im hessischen Landtag,
sehr geehrte Landtagsabgeordneten der demokratischen Parteien im hessischen Landtag,
mit einem gemeinsamen Antrag haben die Landtagsfraktionen der regierenden Parteien CDU/Bündnis 90/Die Grünen das hessische Landesparlament aufgesucht, um an den hessischen Schulen die 2. und 3. Fremdsprachangebote zu erweitern. Mit diesem Antrag möchte die schwarz-grüne Landesregierung die bestehenden 2. und 3. Fremdsprachangebote, wie z.B. Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Altgriechisch und Latein sowie als neubeginnende Fremdsprache in der gymnasialen Oberstufe Chinesisch, auf die Sprachen Polnisch, Chinesisch, Portugiesisch und Arabisch schrittweise für den gymnasialen Bildungsgang (Sekundarstufe I und gymnasiale Oberstufe) sowie für den Bildungsgang Realschule ausweiten bzw. einführen.
Im gemeinsamen Antrag der regierenden schwarz-grünen Landesfraktionen wird der Antrag wie folgt begründet:
„Der Landtag stellt fest, dass es in einer vielfältigen Gesellschaft und in einer globalisierten
Welt gewinnbringend ist, mehr als eine Sprache zu beherrschen. Fremdsprachen spielen
deshalb auch in der schulischen Bildung eine zentrale Rolle. Mehrere Muttersprachen zu
beherrschen, kann den schulischen Spracherwerb positiv beeinflussen und ist wertzuschätzen. Ein vielfältiges schulisches Fremdsprachenangebot leistet zudem einen Beitrag, Werte
der europäischen Einigung und freundschaftlicher internationaler Beziehungen und Partnerschaften, die in jüngster Zeit vermehrt infrage gestellt werden, zu vermitteln und zu stärken.
Der Landtag befürwortet, dass mit dem Ausbau bzw. der Einführung dieser vier Sprachen
das schulische Fremdsprachenangebot in Hessen zukünftig einen noch größeren Teil der
meistgesprochenen Sprachen der Erde abdecken wird. Damit leistet das Land einen wichtigen Beitrag dazu, das Fremdsprachenangebot an Hessens Schulen zu stärken, Hessens
Schülerinnen und Schülern ein profilschärfendes und zukunftsträchtiges Bildungsangebot
zu machen, den europäischen Gedanken zu fördern und individueller Mehrsprachigkeit
mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung zu verschaffen.
Der Landtag unterstützt die von Hessen initiierte Empfehlung der Kultusministerkonferenz, die
Mehrsprachigkeit als Ressource versteht, um sprachliche Bildung zu fördern.
Entsprechende Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler werden erkannt und angemessen genutzt. Mit der dargestellten Ausweitung des Fremdsprachenkonzepts wird festgestellt, dass Hessen die Empfehlung „Bildungssprachliche Kompetenzen in der deutschen Sprache stärken“ auch in dem Bereich der Mehrsprachigkeit konsequent umsetzt“.
Wir, die Mitglieder der Initiativplattform der Türkischen Vereine und Verbände in Hessen, in der über 30 türkische Vereine und Verbände vertreten sind und die die vielfältige türkische Community in Hessen repräsentiert, begrüßen diese Begründungen in dem gemeinsamen Antrag der schwarz-grünen Fraktionen. Wir unterstützen die Erweiterung der Fremdsprachenangebote an hessischen Schulen und freuen uns über die Ausweitung der Sprachenvielfalt in Hessen. Zutiefst bedauern wir jedoch, dass Türkisch in dem Antrag keinen Platz findet und sind empört über die Ignoranz und Diskriminierung der türkischen Sprache und türkischen Community in Hessen durch die Landesregierung. Angesichts der Tatsache, dass das Türkische an erster Stelle der in Hessen gesprochenen Herkunftssprachen steht, fragen wir:
Sieht die hessische schwarz-grüne Landesregierung die Sprache Türkisch nicht als einen wichtigen Bestandteil der vielfältigen Gesellschaft in Deutschland, in Hessen und in der globalisierten Welt an?
Ist aus Sicht der schwarz-grünen Landesregierung Türkisch keine wertzuschätzende Sprache, die eine Aufwertung verdient?
Betrachtet die schwarz-grüne Landesregierung Türkisch, das von über 3 Mio. Menschen in Deutschland und mindestens 400.000 Menschen in Hessen – meist bilingual mit Deutsch –gesprochen wird, nicht als eine Ressource und – wie alle Bilingualität – zu fördernde Kompetenz für türkische muttersprachige Schüler*innen?
Ist sich die hessische Landesregierung bewusst, welchen folgeschweren und unhaltbaren Schaden die Ausgrenzung der größten Herkunftssprachen Hessens, des Türkischen, aus diesem Fremdsprachenkanon dem Ziel der Anerkennung der Vielfalt und der Integration zufügt?
Seit über 10 Jahren wird seitens verschiedener zivilgesellschaftlicher Akteure und bildungspolitischer Experten die Einführung des türkischen als 2. und 3. Fremdsprache unter anderem an hessischen Schulen gefordert. Die von türkischen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Persönlichkeiten in Hessen gemeinsam organisierte und getragene „Hessische Initiative Fremdsprache“ hatte schon im Mai 2018 ca. 20.000 Unterschriften zur Petition „Herkunftssprache an hessischen Schulen aufwerten“ gesammelt und
an Herrn Kulturminister Lorz überreicht. Dass nun nach über zwei Jahren zwar eine Aufwertung erfolgt, jedoch die türkische Sprache gänzlich unberücksichtigt, gar ignoriert wird, kann von der türkischen Community nur als offensichtliche Diskriminierung angesehen werden.
Während einerseits bundesweit das 60-jährige Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik
Deutschland und der Türkei gefeiert wird, wird andererseits die Erweiterung der Sprachangebote für Türkisch an hessischen Schulen von der Landesregierung blockiert. Diese Haltung sehen wir bildungsund integrationspolitisch als sehr widersprüchlich, problematisch und nicht akzeptabel an.
Inzwischen leben 3 Millionen türkeistämmige Bürger*innen in der vierten Generation in Deutschland –allein 400.000 davon leben in Hessen. Sie haben in Deutschland eine neue Heimat gefunden und hier Wurzeln geschlagen. Diese größte Migrantencommunity wird im Bildungssystem komplett ignoriert und ihre Sprache weitgehend diskriminiert. Nach unserer Ansicht wird diese Ignoranz und Diskriminierung integrationspolitisch schwere nachhaltige negative Folgen mit sich bringen. Neben den wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Aspekten hat die Wertschätzung von Herkunftssprachen eine wichtige Symbolkraft für das Zugehörigkeitsgefühl in einem Einwanderungsland wie Deutschland.
Diese offensichtlich bewusste Ausgrenzung – denn anders kann der Antrag nicht gewertet werden – wird von der überwältigenden Mehrheit der Türkischstämmigen Bürger*innen als Ignoranz und Diskriminierung empfunden und lässt die politischen Vorbehalte der hessischen Landeregierung gegenüber der Türkischen Sprache, mithin der türkischen Community, unzweifelhaft erkennen.
Die türkische Sprache als Fremdsprache an den hessischen Schulen auszuschließen, bedeutet gleichwohl, die größte Migrantencommunity in Hessen aus dem politischen, gesellschaftlichen und öffentlichen Leben auszublenden.
Diese abwertende Haltung der hessischen Landesregierung gegenüber Türkisch wird die emotionale Bindung der türkischstämmigen Bürger*innen und Schüler*innen an das Land Hessen weiter schädigen und neue tiefe Graben aufreißen. Sie unterminiert nicht zuletzt die mühselige langjährige Arbeit Hessen Türk Dernekleri İnisiyatif Platformu derjenigen innerhalb der türkischen Community, die sich deren Integration zur Aufgabe gemacht haben.
Die Leitsätze des Hessischen Integrationsplans, zu deren Ausarbeitung unter anderem einige türkische Organisationen und Verbände, wie z.B. die Türkische Gemeinde Hessen, die Deutsch-Türkische Gesundheitsstiftung, die Alevitische Gemeinde Hessen und weitere Akteure einen erheblichen Beitrag geleistet haben, umfasst alle gesellschaftlichen Gruppen und relevanten Sprachen in Hessen. Die größte Migrantencommunity, nämlich die türkische, darf und kann aus integrationspolitischen Gründen nicht ausgeklammert werden. Einen solch großen und schwerwiegenden Fehler gilt es unverzüglich zu korrigieren.
Wir appellieren an die hessische Landesregierung, an alle demokratischen Landtagsfraktionen und alle demokratischen Landtagsabgeordneten, die großen politischen Fehler in der jüngsten Vergangenheit in Hessen nicht zu wiederholen. Die türkische Community in Hessen möchte keine weiteren Benachteiligungen und keine emotionalen Brüche mehr erleben, die unser friedliches Zusammenleben in Hessen nachhaltig belasten würden.
Wir fordern die hessische Landesregierung und den Landtag auf, die immer wieder proklamierte
Notwendigkeit einer Partizipation und Wertschätzung auch in die Tat umzusetzen und als Zeichen für die Wertschätzung der türkischen Community auch ihre Sprache als 2. und 3. Fremdsprache an hessischen Schulen anzubieten. Wir verstehen dies als einen Akt der Weitsicht und einer Politik, die auf die Emanzipation von gesellschaftlichen Gruppen Wert legt. Unser gemeinsames Interesse sollte auf eine erfolgreiche Inklusionspolitik auf allen Ebenen zielen. Unsere Handlungen können und dürfen nicht auf politische und ideologische Ausgrenzung im Bildungswesen fixiert werden, die uns gesamtgesellschaftlich nur spalten bzw. schaden wird. Nur durch eine gelungene Partizipationspolitik können wir gemeinsam die zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen meistern und unsere gemeinsame Zukunft in Hessen friedlich gestalten.
Wir appellieren an die Vernunft aller Verantwortlichen!
Initiativplattform der Türkischen Vereine und Verbände in Hessen
Atila Karabörklü
Sprecher der Initiativplattform
Unterzeichnende Organisationen:
Türkische Gemeinde Hessen, Türkischer Elternbund in Hessen, Deutsch-Türkischer Bildungsverein, UID- Union Internationaler Demokraten, Centrum für Türkei Migration und Sprachforschung, TMMB -Vereinigung der Türkischen Ingenieure und Architekten e.V. – Deutschland, Türkisch-Deutsche Bildungsplattform Hessen, ATİB Frankfurt – Union der Türkisch – Islamischen Kulturvereine in Europa e.V. in Hessen, ATÖF – Bund der Türkischen Lehrervereine in Deutschland, TÖDER – Türkischer Lehrerverband in Hessen, MÜSİAD Hessen -Verein unabhängiger Industrieller und Unternehmer, ATİYAB Hessen e.V., – Union
für Handel und Investitionen in Deutschland, DTGB –Deutsch Türkischer Gewerbebund e. V., Arbeitsgemeinschaft der Türkischen Moscheevereine in Frankfurt, – Kulturtreff e.V., Verein zur Förderung der Ideen Atatürks e.V., – Frankfurt, EskişehirVerein in Europa,- Gaziantep Gemeinde Frankfurt e. V, HUB – Hessischer Unternehmerbund e.V., Biso e.V.- Bildung & Soziales
e.V., FraTÖP e.V. – Türkische Studentenplattform Frankfurt, Verein zur Förderung der Ideen Atatürks in Hessen e.V. TSKV Türkischer Fussballverein Frankfurt – Kulturverein der Balkantürken in Frankfurt – Islamische Kulturzentren Hessen e.V., -Islamrat Hessen für das Land Hessen, Türkischer Kunstmusik und Kultur Verein Gießen e.V., Europäischer Burdurer Verein, -Parnterschaftsverein Freundschaft mit Nilüfer e.V.
PKK'nın Çevrimli katliamında 31 yıl önce hayatını kaybeden 27 kişi unutulmadı